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Es gibt sie in Metall, Steingut, Glas und Plastik. Und keineswegs nur in Ei-Form. Es werden auch Miniatur-Teekrüge geschmiedet, Herzen, Muscheln, alles mögliche, was mensch so ersinnen mag. Und sie fehlen in keinem Haushalt. Gute Gründe also, mit unserer Tee-Utensilien-Serie beim "Volkswagen" der Offenteezubereitung zu beginnen.
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Erscheinung:
Das "Urmodell" des Eis besitzt tatsächlich eine Eiform. Oftmals wird ein Becher mitgeliefert, in dem das Ei sauber versorgt werden kann. Die Kette zu Befestigung am Henkel des Teekruges hängt aber typischerweise irgendwo herrum, für sie gibt es keinen wirklich Platz, wenn das Ei noch im Trockenen auf seinen Einsatz wartet. Steinware ist häufig sehr nett mit unterschiedlichsten Motiven bemalt. Solche Tee-Eier machen sich auch auf einer schönen Tee-Tafel denn auch noch ganz gut.
Note: gut
Tee einfüllen
Da der Tee total von der "Eierschale" umgeben, also eingeschloßen ist, muss diese zuerst geöffnet werden. Als Verschluß beobachtet man dabei verschiedenste Patente wie Dreh-, Bajonett- und sogar Scharnierverschlüße. Drehverschlüße neigen dazu, leicht zu verziehen, und machen dann beim Öffnen ernsthafte Schwierigkeiten. Da hilft oft nur rohe Gewalt oder raffiniertes Klopfen oder dergleichen. Tee-Eier gibt es in Größen für eine Tasse bis hin zum Krug.
Note: genügend
Ziehphase
Das Ei wird mittels der daran befestigen Kette in die Tasse oder den Krug "versenkt". Dieses Verfahren ist sehr praktisch, denn benetzt noch beschmutzt man seine Hände dabei. Die Kette wird anschließend am Henkel der Tasse oder des Kruges mittels eines kleinen Hakens befestigt. Der Deckel eines Kruges kann in der Regel wegen der Kette dann nicht mehr ganz verschloßen werden.
Da der Tee vollständig vom Ei umschloßen ist, hat er für seine Expansion nur den sehr beschränkten Innenraum des Eies zur Verfügung. Dies ist für die meisten Offentees zu wenig. Das Tee-Ei eignet sich deshalb primär für Brokens. Dabei ist aber beim Kauf zu achten, dass die Löcher genügend fein sind, sonst erfüllt das Ei seiner Filterfunktion nur mangelhaft, und der halbe Tee schwimmt im Wasser. Für großblättrige, und speziell gerollte Sorten ist das Tee-Ei volumenmäßig viel zu klein. Das Blatt kann sich selbst und somit auch seinen Geschmack nicht richtig entfalten.
Note: ungenügend
Abschluß der Ziehphase
Das Ei wird mittels der Kette herausgezogen und, falls vorhanden, in den dazu passenden Becher gestellt. Dies ist in der Regel möglich, ohne die Umgebung des Teekruges zu verkleckern. Ist die Kette wegen einer Unachtsamkeit ins Wasser gefallen, so wird es unangenehm. Man muss es dann irgendwie herausfischen (mit einem Suppenlöffel oder dergleichen). Da dann auch die Kette heiss ist, besteht die Gefahr, sich die Finger zu verbrennen.
Note: genügend
Reinigung/Lagerung
Nachdem das Ei abgekühlt ist, wird es geöffnet. Hier stellt sich natürlich das gleiche Problem wie zu Beginn, gerade Drehverschlüße verklemmen leicht. Das Teekraut kann dann in den Kompost geworfen werden, die verbleibenden Resten werden ausgespült. Es kann dann in den Becher zurückgestellt werden.
Note: genügend
Fazit
Es dürfte wohl vor allem historische Gründe haben, weshalb die Tee-Eier in Europäischen Haushalten so verbreitet sind. Denn es gibt heute in jeder Beziehung bedeutend bessere Systeme. Das Tee-Ei eignet sich nur für Broken-Qualitäten (BOP), und auch dort nur beschränkt, weil Siebsysteme feinere Löcher haben als die gestanzten Tee-Eier. Nur gerade bei der Ästhetik können zumindest die bemalten Steingut-Eier noch etwas punkten. Weder zuhause noch für die Reise sind sie jedoch wirklich erste Wahl.
Gesamtnote: knapp genügend
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